Was ist PCOS? Symptome, Diagnose & Behandlung – einfach erklärt

PCOS ist eine hormonelle Störung gekennzeichnet durch Ovulationsprobleme, Zeichen von Hyperandrogenismus (z.B. Akne, Hirsutismus) und häufig polyzystische Ovarien im Ultraschall. Die Diagnose erfolgt gemäß der Rotterdam-Kriterien (mind. 2 von 3) und nach Ausschluss anderer Ursachen. Um PCOS-Symptome zu minimieren, sollte der  Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Schlaf, Stressmanagement, Nahrungsergänzung) angepasst werden. Ziel ist es, Symptome zu lindern, Risiken zu senken und die Lebensqualität zu verbessern.

Inhalt

1. Was ist PCOS – einfach erklärt

2. PCOS-Symptome

3. PCOS-Diagnose

4. Behandlung

5. Checkliste für deinen Arzttermin

6. Häufig gestellte Fragen (FAQ) 

7. Zusammenfassung & nächste Schritte

1. Was ist PCOS – einfach erklärt

PCOS (polyzystisches Ovarsyndrom) ist eine häufige hormonelle Störung bei Frauen im gebärfähigen Alter. „Syndrom“ bedeutet, dass verschiedene Symptome in unterschiedlicher Ausprägung vorliegen. Häufig liegen Insulinresistenz und hormonelle Dysbalancen zugrunde, die zu Ovulationsstörungen führen. Typisch sind auch Anzeichen eines Androgenüberschusses, also der männlichen Hormone, in Form von Akne oder Hirsutismus (Haarwuchs an typisch männlichen Stellen) sowie polyzystische Ovarien im Ultraschall. Eine PCOS-Diagnose erfolgt, nach Ausschluss anderer Ursachen, anhand definierter Kriterien, den Rotterdam-Kriterien. Die Behandlung ist individuell: Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Schlaf, Stressmanagement) und Nahrungsergänzungsmittel sowie bei Bedarf Medikamente. PCOS kann körperlich und psychisch belasten.

2. PCOS-Symptome

  • Zyklusunregelmäßigkeiten: seltene, unregelmäßige oder ausbleibende Zyklen (Oligo-/Amenorrhö)
  • Haut & Haare: Akne, Hirsutismus, androgenetischer Haarausfall
  • Stoffwechsel/Gewicht: Tendenz zur Gewichtszunahme oder erschwerte Gewichtsabnahme
  • Insulinresistenz: verminderte Insulinwirkung (hohe Insulinspiegel) begünstigt Heißhunger, Gewichtszunahme und Müdigkeit
  • Fruchtbarkeit: erschwerte Empfängnis durch ausbleibenden Eisprung
  • Chronische Müdigkeit: anhaltendes Erschöpfungsgefühl z.B. direkt nach dem Aufstehen, trotz ausreichendem Schlaf; kann mit Insulinresistenz, Schlafstörungen oder Stress zusammenhängen
  • Psyche: erhöhte Belastung durch Symptome; mögliche Depressions-/Angstneigung

💡Gut zu wissen: Die Aufzählung ist nicht abschließend; die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen. 

3. PCOS-Diagnose (Rotterdam-Kriterien)

Für eine PCOS-Diagnose müssen 2 der 3 Rotterdam-Kriterien erfüllt sein. Andere Ursachen müssen zuvor ausgeschlossen werden.

  1. Oligo-/Amenorrhö: seltene oder ausbleibende Eisprünge unregelmäßige Zyklen
  2. Hyperandrogenismus: Überschuss der Androgene   sichtbar als Hirsutismus, Akne, Haarausfall oder erhöhter Androgenspiegel im Blut
  3. Polyzystische Ovarien im Ultraschall: Eierstöcke weisen entweder ≥20 Follikel/Eierstock auf oder sind vergrößert (Ovarialvolumen ≥10ml)

💡Gut zu wissen: Je nach Kombination der Rotterdam-Kriterien lassen sich vier Phänotypen unterscheiden. Hier findest du weitere Infos zur Diagnose, den Rotterdam-Kriterien und Phänotypen!

4. Behandlung

Toll, dass du bis hierhin gelesen hast! Nun fragst du dich sicherlich „Was kann ich tun, um mein PCOS in den Griff zu bekommen?“ Ziel ist es, den Lebensstil langfristig und alltagstauglich anzupassen, um Symptome zu lindern, Risiken zu senken und die Lebensqualität zu erhöhen – hier kommen unsere Tipps!

  • 🍳Ernährung: protein- & ballaststoffreich, hochwertige Fette; alltagstauglich
  • 💪🏼Bewegung: Spaziergänge (besonders nach dem Essen),  Krafttraining 2-3×/Woche (mehr Muskelmasse höherer Grundumsatz)
  • 🏃🏼♀️Gewicht: Schon eine Gewichtsreduktion von 5–10 % kann Zyklus & Stoffwechsel verbessern
  • 💤Schlaf & Stress: ca. 8 Stunden Schlaf, Routine, Stressmanagement
  • 🌱Nahrungsergänzungsmittel: individuell auf Symptome abstimmen (Absprache mit Arzt)
  • 📋Kontrollen: regelmäßige Arzttermine, Werte im Blick haben
  • 💚Psyche: Austausch mit nahestehenden Menschen kann helfen; bei Bedarf professionelle Unterstützung einholen (Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke! Du bist nicht allein!💚)

5. Checkliste für deinen Arzttermin

  • Zyklusprotokoll: 3-6 Monate
  • Symptome notieren: Haut, Haare, Gewicht, Stimmung, Energie, Wohlbefinden
  • Familienanamnese: Diabetes, Herz-Kreislauf, andere familiäre Erkrankungen
  • Ziele & Fragen: z.B. Zyklusregulation, Kontrollen, Beratung, psychologische Unterstützung, Kinderwunsch o.ä. (Sei hier so offen und konkret wie möglich, sodass ihr gemeinsam deinen Weg besprechen und planen könnt!)

6. Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist PCOS in einfachen Worten?
Eine hormonelle Störung mit verschiedenen Symptomen, die in unterschiedlicher Ausprägung vorliegen können. Dazu gehören z.B. unregelmäßige Eisprünge, ein Androgenüberschuss, der sich in Form von Akne oder Hirsutismus äußert  oder polyzystische Ovarien im Ultraschall.

Wieso Syndrom?
Weil bei dem polyzystischen Ovarsyndrom keine einheitliche Erkrankung vorliegt. Stattdessen können die Symptome sehr vielseitig sein. Dies erschwert oder verzögert eine Diagnose oftmals.

Was ist Hirsutismus?
Hirsutismus ist die übermäßige Körperbehaarung bei Frauen, die einem männlichen Verteilungsmuster folgen z.B. an Kinn, Oberlippe, Brust und Bauch. Ursache ist oft eine hormonelle Störung mit einem Überschuss an männlichen Hormonen.

Welche Rolle spielt Insulinresistenz bei PCOS?
Insulinresistenz erhöht die Insulinspiegel, fördert dadurch die Androgenproduktion in den Eierstöcken, stört den Eisprung und begünstigt typische PCOS-Symptome wie Zyklusunregelmäßigkeiten, Akne, Hirsutismus sowie metabolische Risiken. Daher sind Ernährung, Bewegung und Gewichtsreduktion zentrale Behandlungsansätze.

Wann sollte ich zum Arzt?
Bei seltenen/ausbleibenden Perioden, Hirsutismus oder Akne, unerfülltem Kinderwunsch oder anhaltend unregelmäßigem Zyklus seit der Pubertät.

Hilft Abnehmen bei PCOS?
Bereits 5–10 % Gewichtsreduktion können den Zyklus und die Insulinsensitivität verbessern. Bei Normalgewicht hilft oft ein Fokus auf regelmäßige moderate Bewegung und Krafttraining.

Kann PCOS geheilt werden?
Es gibt bislang keine Heilung. PCOS begleitet dich lebenslang. Daher ist es besonders wichtig, den Lebensstil langfristig anzupassen, um Symptome und Risiken zu managen. Wir möchten dir keine Angst machen, vielmehr ist es uns wichtig transparent zu kommunizieren, dass PCOS eine ganzheitliche Behandlung verlangt.

7. Zusammenfassung & nächste Schritte

Diese Informationen können erst einmal überwältigend sein. Nimm dir Zeit, dich mit PCOS auseinanderzusetzen. Entscheidend sind klare Ziele und ein alltagstauglicher Plan, nicht Perfektion. So startest du strukturiert:

  • Ziele festlegen: Was hat Vorrang – Zyklusregulation, Haut/Haare, Wohlbefinden, Kinderwunsch?
  • Lebensstil als Basis: Protein- & ballaststoffreiche Ernährung, tägliche Bewegung, 2–3× Krafttraining/Woche, gute Schlafroutine, aktives Stressmanagement.
  • Supplements: Ergänze deine ausgewogene Ernährung mit PCOS-Supplements, um die Symptome zu lindern.
  • Arzttermin vorbereiten: Nutze die Checkliste, um alle Infos zusammenzutragen.
  • Werte im Blick: Hormon- und Stoffwechselparameter nach ärztlicher Empfehlung prüfen; Kontrollen planen.
  • Dranbleiben: In kleinen Schritten umsetzen, Fortschritt dokumentieren, Unterstützung (medizinisch/psychologisch) annehmen.

Es gibt keine Einheitslösung für PCOS. Mit Zeit, Geduld und offenem Austausch findest du Schritt für Schritt deinen Therapieweg. Der Prozess darf dauern. Beobachte deinen Körper, probiere aus und passe an, bis ein Lebensstil entsteht, der dir guttut. Du bist nicht allein!💚

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle medizinische Beratung.

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen